Eine staatlich anerkannte freie Schule in privater Trägerschaft

Neben den öffentlichen Schule gibt es in der Bundesrepublik sogenannte freie (private) Schulen. Sie haben Freiräume für die Verwirklichung besonderer erzieherischer Vorstellungen. Grund dafür ist die demokratische Verfassung unseres Staates, die es den verschiedenen Interessengruppen in der Gesellschaft gestattet, Schulen eigener Prägung einzurichten und zu unterhalten. (Die Realschule St. Ursula wird getragen von der Stiftung St. Ursula Dorsten.)

Eine staatlich anerkannte Ersatzschule

Freie (private) Schulen benötigen für ihre Arbeit die staatliche Anerkennung, die sie bei Nachweis der Gleichwertigkeit erhalten.

Das bedeutet im Vergleich mit öffentlichen Schulen
- gleiche Einrichtungen (Klassen- und Fachräume usw.),
- gleiche wissenschaftliche und pädagogische Ausbildung der Lehrer,
- gleicher Bildungsweg für die Schülerinnen und Schüler,
- gleiche Zeugnisse und Schulabschlüsse.

Sind diese Bedingungen erfüllt, erhält die Schule die Genehmigung als staatliche anerkannte Ersatzschule, weil sie eine notwendige öffentliche Schule “ersetzt“.
Staatlich anerkannte Schulen werden in Nordrhein-Westfalen zu einem großen Teil vom Land finanziell unterstützt.

Deshalb bestehen
- Schulgeldfreiheit
- Lehrmittelfreiheit
- Fahrkostenfreiheit (auch für Schülerinnen und Schüler, die nicht zu unserem Einzugsbereich gehören).

Eine freie Schule mit eigenen Rechten

- das Recht auf freie Gestaltung des Schulbetriebes und damit einen größeren Freiraum bei der Gestaltung des Unterrichts und der Mitwirkung von Eltern und Schülern in der Schule;

- das Recht der freien Lehrerwahl, d.h. Auswahl der Lehrer im Hinblick auf den besonderen Charakter und Auftrag der freien Schule;

- das Recht der freien Schülerwahl. Um den Auftrag einer christlich ausgerichteten Bildung und Erziehung erfüllen zu können, ist der Schulträger berechtigt, das Zulassungs- und Aufnahmeverfahren selbst zu bestimmen. Vor den eigentlichen Anmeldeterminen bieten wir den Eltern auf Wunsch Beratungsgespräche an, die ihnen Hilfestellung bei der Entscheidung geben sollen, ob ihr Kind an unserer Schule erfolgreich mitarbeiten kann. (Übrigens: Unsere Anmeldetermine liegen immer vor denjenigen der öffentlichen Schulen, um den Eltern die Möglichkeit zu lassen, eine solche Schule für ihr Kind zu wählen, falls an unserer Schule eine Aufnahme nicht möglich sein sollte.)

Eine christliche Schule

Christliche Gruppen - vor allem die Orden - haben seit Jahrhunderten solche Schulen gegründet und getragen: so auch der Orden der Ursulinen. Ihr Ziel ist neben der zeitgemäßen guten Ausbildung der jungen Menschen die Weitergabe des christlichen Glaubens. Deshalb hat der katholische wie evangelische Religionsunterricht an unserer Schule einen besondere Bedeutung. Daneben sind Schulgottesdienste, gemeinsame Freizeiten wichtige Elemente gemeinsamer religiöser und sozialer Erfahrungen in der Schulgemeinde und zielen darüber hinaus auf eine verstärkte individuelle Betreuung der einzelnen Schülerinnen und Schüler ab.

Um den individuellen Neigungen unserer SchülerInnen Rechnung zu tragen, bietet unsere Schule entsprechend ihrem Bildungsauftrag neben drei weiteren Schwerpunkten (Französisch, Sozialwissenschaften und Kunst) auch den Schwerpunkt Biologie an, der durch regelmäßig geschriebene Kursarbeiten den Stellenwert eines Hauptfaches bekommt.
 
Absichten/Aufgaben
 
Durch diese Wahlentscheidung möchte man nicht nur die Eigenverantwortung der SchülerInnen bei der Gestaltung ihrer weiteren Schullaufbahn fördern, sondern ihnen auch eine Lernmöglichkeit eröffnen, in die sie ihre eigenen Neigungen und Begabungen einfließen lassen und diese im Hinblick
auf eine mögliche Aufnahme eines Berufsausbildungsverhältnisses oder einer anschließenden schulischen Bildung entsprechend entwickeln können.
Vor dem Hintergrund vielfältiger gesellschaftlicher Anforderungen und des raschen technischen Wandels sowie deren Auswirkungen auf den Menschen und seine Umwelt ist es in weitem Sinne auch Aufgabe dieses Schwerpunktes, den SchülerInnen das entsprechende Rüstzeug zum Wahrnehmen ihrer eigenen Interessen und zum verantwortlichen Handeln in Schule, Arbeit und Beruf zu geben. Das bedeutet Einsichten und Handlungen zu wecken und aufzubauen, die die Jugendlichen fähig und bereit machen sich mit den technischen Errungenschaften kritisch auseinanderzusetzen, einen
Beitrag zur Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen zu leisten, Achtung vor dem Leben zu haben.
 
Zur Unterrichtsgestaltung
 
Nach einer anfänglichen Themenabsprache werden die SchülerInnen anschließend mit Hilfe biologischer Problemfragen aus ihrer Erfahrungswelt in eine Situation versetzt, in der sie einsehen müssen, dass hinter jeder praktischen Handlung theoretische Kenntnisse und Annahmen stecken und es wichtig ist, diese zu kennen. Deshalb werden im Schwerpunkt Biologie die SchülerInnen häufig dazu angehalten zuerst selbsttätig neue theoretische Erkenntnisse zu gewinnen und diese (nach Möglichkeit) in Handlungszusammenhängen auf ihre praktische Anwendbarkeit zu überprüfen. Vielfältige Übungsphasen werden im Hinblick auf die Festigung und Verfügbarkeit des Gelernten wichtige Bestandteile des Schwerpunktunterrichtes Biologie sein. Darüber hinaus werden themenabhängig Möglich keiten der unmittelbaren Begegnung mit der Natur wahrgenommen, um SchülerInnen den Blick für Abläufe und Sachverhalte in der Natur zu schärfen. Dazu bieten sich in besonderer Weise Unterrichtsgänge in das Schulumfeld und Kursfahrten an Schwerpunkttagen an. Projektorientierter Unterricht wird dann angeboten, wenn aktuelle Probleme aus der Lebens -
und Erfahrungswelt der SchülerInnen Beachtung und Berücksichtigung erfordern. Die Kontakte und die Zusammenarbeit, die wir mit außerschulischen Lernorten wie Kranke nhäusern, physiotherapeutischen Praxen, Apotheken, Aidsberatungsstellen, Pro-Familia, und sonstigen Einrichtungen mit ihren bildungsbezogenen Angeboten unter anderem an Schwerpunkttagen pflegen, eröffnen für die SchülerInnen neue Erfahrungsmöglichkeiten, die die
theoretischen Kenntnisse absichern und dadurch die Lernergebnisse festigen.

Wer nähere Einzelheiten über die Geschichte unserer Schule und der Ursulinen erfahren will,
kann die Festschrift zum 300-jährigen Jubiläum über die Schule oder das Kloster beziehen.

1535

Die hl. Angela Merici gründet in Brescia die Gesellschaft der Ursulinen. Ziel ist die Mädchenausbildung und -erziehung in einer Zeit, in der die große Masse der Mädchen nicht die nötige Fürsorge bekam.

 

1639

In Köln wird das erste deutsche Ursulinenkloster gegründet

 

21.01.1699

Vor 302 Jahren wird das Ursulinenkloster in Dorsten gegründet. Kurz darauf werden eine Mädchenschule und ein Internat eingerichtet.

 

Ostern 1927

Eröffnung der Mittelschule (später Realschule), 82 Schülerinnen werden in drei Klassen unterrichtet. Die Schule hat ihren Sitz in demselben Gebäude wie das Kloster. Leiterin der Schule ist bis 1931 Mater Petra Brüning.

 

1931-1942

Staatl. Anerkennung der Mittelschule. Leiterin der Schule ist Mater Lioba Höltershinken.

 

1941

Die nationalsozialistische Schulverwaltung teilt mit, dass die Oberschule verstaatlicht wird und die Mittelschule zum Abbau bestimmt ist. Neuer Leiter der Mittelschule wird der evangelische Rektor August Rüter, der sich dem Kloster gegenüber loyal verhält und das alte Kollegium ungestört weiter arbeiten lässt.

 

März 1945

Völlige Zerstörung der Schulgebäude durch Bomben. Innerhalb von 14 Tagen nach dem Bombenangriff beginnen intensive Wiederaufbauarbeiten.

 

Febuar 1946

Wiedereröffnung der Mittelschule; überfüllte Klassen und große Raumnot bestimmen das Bild.

 

1950-1962

Schulleiterin ist Mater Hieronyma Thesing.

 

1962-1982

In den Jahren des Aufbaus der neuen Realschule am Nonnenkamp ist Schwester Scholastika Kirschner für die Leitung der Schule zuständig.

 

1971

Umzug der Realschule an den Nonnenkamp.

 

2011

Mit Beginn des Schuljahres 2011/2012 werden auch Jungen an unserer Schule unterrichtet.

 

Aug. 2015 Die Trägerschaft der Ursulinenschulen geht vom Konvent der Ursulinen auf die Stiftung St. Ursula Dorsten über.

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