Einen ganz besonderen Schultag verbrachten wir am 27.1., um den Namenstag der heiligen Angela Merici zu feiern, die zur Zeit der Renaissance in Italien den Orden der Ursulinen gründete. Auf ganz unterschiedliche Weise beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler verschiedener Jahrgangsstufen mit dieser beeindruckenden Frau.
„Herr der Diebe“ nach einem Roman Cornelia Funkes vermittelte beispielsweise den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 5 und 6 zu Beginn des Vormittags wichtige, auch für Angela entscheidende Grundsätze wie das Leben in der Gemeinschaft oder die Bereitschaft, sich um andere zu kümmern. Doch wer war Angela Merici überhaupt? Warum erinnern sich Menschen auch heute noch an sie? Im Anschluss setzten sich die Kinder klassenweise intensiv mit der Ordensgründerin auseinander, indem sie beispielsweise eine Internetrecherche zu ihrem Leben und Wirken durchführten, die dann im gemeinsamen Gespräch ausgewertet werden konnte.
Im Jahr 1530 begann Angela, junge Frauen um sich zu versammeln, um ihnen einen verlässlichen Orientierungsrahmen aus einer christlichen Erziehung heraus zu bieten. Schulbildung hatte für Mädchen in ganz Europa zuvor noch keine Rolle gespielt. Am 25. November 1535 schließlich gründete Angela Merici die „Compania di Santa Orsola“, eine Laienbewegung für Frauen und Mädchen, die ihr vorbildliches Leben mitten in der Gesellschaft, unter den Menschen, führen sollten.
Auch die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 bis 9 beschäftigten sich mit dieser bemerkenswerten Frau. Im Mittelpunkt des gemeinsamen Gottesdienstes in der Nikolauskirche stand Angela als wichtiges Vorbild auch für uns heute, das die Art, wie wir unseren Mitmenschen begegnen, prägen kann. „Ich bin dann mal weg“ über die Erlebnisse Hape Kerkelings auf dem Jakobsweg stand im Anschluss auf dem Programm. Sich bewusst auf den Weg machen, um zu sich selbst und zu Gott zu finden – sicherlich auch bestimmend für Angelas bewegtes Leben.
Der 27.1. jedoch steht nicht nur für das freudige Erinnern an Angela Merici, ebenso ist dieses Datum eng mit dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus verbunden: Die Jugendlichen der Jahrgangsstufe 10 setzten sich mit diesem wichtigen Thema auseinander und nahmen an einer Vorführung des Films „Nebel im August“ im Dorstener Kino teil, der das Schicksal des 13-jährigen Ernst Lossa zur Zeit des Nationalsozialismus thematisiert.